Auch als „great migration“ bekannt, ist die große Gnuwanderung eines der spektakulärsten Naturschauspiele unserer Erde.
Mehr als 1.3 Millionen Gnus streifen jedes Jahr quer durch die Serengeti, immer auf der Suche nach Leben spendenden Grasflächen und Wasserquellen. Zu den Gnus gesellen sich Zebras, Gazellen, Antilopen und Impalas. Zusammen bilden Sie die größte Tierwanderung der Welt.
Der jährliche Kreislauf
Die große Gnuwanderung beginnt jedes Jahr im Februar oder März im südlichen Teil der Serengeti, unweit des Ngorongoro Kraters. In diesen Monaten gebären die weiblichen Gnus etwa 500.000 Kälber in einem Zeitraum von gerade einmal drei Wochen.
Zum Ende der Regenzeit, im Mai, beginnen die Tiere ihre Wanderung in Richtung Nord-Westen, in die Gebiete der Flüsse Grumeti und Mara. Ab Anfang Juli wagen die Gnus ihre spektakulären Flussüberquerungen – sicherlich haben Sie schon zahlreiche Fotos von diesem Naturschauspiel gesehen. Eine gigantische Anzahl an Tieren versucht das rettende Ufer zu erreichen, während Krokodile und andere Raubtiere ihre Chance auf ein willkommenes Mahl wittern.
Im August erreichen die Herden den etwa 1500 km² großen, nördlichen Teil der Serengeti, die hier Masai Mara genannt wird. In dieser Region, die zu Kenia gehört, bleiben die Gnus bis zum Ende der Trockenzeit. Mit Beginn der kurzen Regenschauer gegen Anfang November begeben sie sich an ihren Ausgangspunkt im Süden zurück und der Kreislauf beginnt von neuem.
Die Flussüberquerungen am Mara haben wir also in nördlicher Richtung ab Ende Juli bis Ende August/Mitte September und in südlicher Richtung im Oktober und November.
Weit mehr als 250.000 Gnus sterben jedes Jahr im Zuge der großen Wanderung, sei es vor Erschöpfung, Hunger, Durst oder durch Raubtiere. Sie spielen eine wichtige Rolle für den Erhalt dieses komplexen Ökosystems. Die Gnus sind eine Nahrungsquelle für Löwen, Leoparden, Geparden, Hyänen, Krokodile und viele weitere Tiere. Ihre Exkremente dienen als Dünger, damit die Grasweiden auch im kommenden Jahr ihren Artgenossen das Überleben sichern.
Wichtige Informationen für Besucher
Mehr als eine Millionen Touristen möchten die große Gnuwanderung jedes Jahr hautnah erleben. Die Kombination aus einzigartigen Gerüchen, Geräuschen, Ausblicken und der Vibration der Erde durch die Hufe der Gnus wird Sie dieses Erlebnis so schnell nicht vergessen lassen.
- Gnuherden haben keine festen Anführer. Es kommt vor, dass sie sich aufteilen und oftmals verweilen Herden unterschiedlich lange an verschiedenen Orten.
- Da es unmöglich ist die Regenzeiten perfekt vorauszusagen, kann es zu Abweichungen im zeitlichen Ablauf der Gnuwanderung kommen. Die Daten auf dieser Seite sollen Ihnen lediglich einen groben Überblick bieten.
- Der Zeitraum der berühmten Fluss-Überquerungen an den Flüssen Mara und Grumeti ist sehr schwer vorherzusagen. Die Gnus passieren diese Orte in einer Zeitspanne von ein- bis zwei Wochen innerhalb von beinahe zwei Monaten.
- Sollte dies ein wichtiger Bestandteil Ihrer Reise werden, so raten wir Ihnen für den Zeitraum Mitte bis Ende August zu buchen, lange zu bleiben und so nördlich wie möglich in der Serengeti Quartier zu machen, am besten in der Region Kogatende.
Unbestritten ist jedoch, dass Tansania das ganze Jahr über hervorragende Möglichkeiten der Tierbeobachtung bietet und zu jedem Zeitpunkt eine Reise wert ist.
Januar
Die Wanderung ist in der südwestlichen Serengeti angekommen, wo die kurzen Regenfälle für frisches Gras gesorgt haben. In diesem Monat und im Dezember werden die meisten Zebras geboren. Es ist sehr warm.
Februar
Die Kurzgras-Ebenen ernähren jetzt etwa 2 Millionen Gnus, Zebras und Gazellen. Raubtiere lauern ihnen auf, um sich an den Neugeborenen satt zu fressen. In diesem Monat werden die meisten Gnus geboren.
März
Jetzt beginnen die langen und heftigen Regenfälle. Immer dichter werdende Wolken erscheinen aus dem Süden und Blitze erleuchten den Himmel. Das Gras ist fast abgeweidet und die neu geborenen Tiere können jetzt mit der Herde mithalten.
April
Der Monat mit den schwersten Regenfällen. Die Gnus sind fast gleichmäßig über die Kurzgras-Ebene der zentralen Serengeti verteilt.
Mai
Gutes Futter ist immer noch vorhanden, aber die Wasserversorgung nimmt ab. Jetzt sammeln sich die großen Herden und bilden viele Kilometer lange Kolonnen, die sich dann durch die Waldland-Zone in den westlichen Korridor Richtung Grumeti bewegen, wo neues Futter und Wasserlöcher durch die Regenfälle entstanden sind.
Juni
Jetzt enden die Regenfälle und die Herden verlassen die Schwarzerde-Ebenen. Sie überqueren den Grumeti Fluss, wo jedes Jahr viele Gnus ertrinken und den Krokodilen als Nahrung dienen, die dort an den Furten auf sie warten. In normalen Jahren werden die Tiere sich dann im Seronera-Gebiet aufhalten.
Juli
Jetzt bewegt sich die Wanderung nach Nordwesten. Die Temperaturen morgens sind stark gefallen. Die ersten Tiere erreichen die Gegend um den Mara Fluss, die Flussüberquerungen beginnen.
August
In einem normalen Jahr sind sie jetzt alle in der nördlichen Serengeti angekommen und das Spektakel ist in vollem Gang. Es ist morgens kalt.
September
Die Wanderung soll jetzt eigentlich überwiegend in Kenia, in der Massai Mara, sein, die an die nördliche Serengeti grenzt. Die Temperaturen steigen wieder und der Himmel ist tagsüber blau.
In den Jahren 2023 und 2024 haben die Crossings aber bis weit in den September hinein stattgefunden.
Oktober
Dies ist der trockenste Monat in der Serengeti. Daher befindet sich der Hauptteil der Tiere auch noch in der Massai Mara, wo zu dieser Jahreszeit immer genügend Wasser und Gras für die Tiere der Ebene ist.
November
Als ob sie die zu erwartenden kurzen Regenfälle ahnen, sammeln sich die Tiere und beginnen ihre Wanderung zurück in die Serengeti. Flammenbäume beginnen zu blühen, Zugvögel kommen an.
Dezember
Die Wanderung nimmt Fahrt auf und zieht in die südlichen Ebenen der Serengeti, wo inzwischen die kurzen Regenfälle das Gras regenerieren. Die Zebras beginnen mit der Geburt der Fohlen.
Falk hat für Sie alles Wichtige zur großen Tierwanderung in 100 Sekunden zusammengefasst:
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