Die Hauptstadt von Sansibar liegt an der Westküste der Hauptinsel Unguja, die meistens als „Sansibar“ bezeichnet wird.
Stonetown hat einen traurigen Part in der Weltgeschichte als Hauptumschlagsplatz für ostafrikanische Sklaven in die Neue Welt. Wo einst der Auktionator den Hammer schwang, steht heute der Altar der anglikanischen Kirche.
Die heutige Stadt ist wuselig und voller Leben, mal hupt hier ein Moped, mal heult dort ein größerer Motor auf. Es ist laut. Es riecht nach Gewürzen aus 1001 Nacht. Schlitzohrige Händler versuchen, ihre Waren an den Mann zu bringen. Die wilde Verkabelung für Strom quer über die Gassen ist ein Alptraum für Elektriker. In den Monaten Januar bis März ist es brüllend heiß.
Und doch hat diese Stadt so viel Charme und Flair, dass man ihr alles verzeiht…
Vielleicht liegt es daran, dass sich hier Generationen von europäischen und arabischen Eroberern mit den Einheimischen über die Jahrhunderte hinweg vermischt haben, und alle ihre Fußabdrücke in diesem Schmelztiegel der Kulturen hinterlassen haben.
Was auf uns Europäer zunächst chaotisch wirkt, scheint einem Plan zu folgen und der funktioniert ziemlich gut: Plötzlich kommt ein großes Schiff daher, öffnet seine Luken auf dem Strand, gleich neben der Livingstone-Bar. Sofort beginnen die Menschen, die Ladung zu löschen, mit Karren und Fahrrädern werden Getreidesäcke und Waschmaschinen gleichermaßen hin und hertransportiert. Und schon ist das Schiff wieder verschwunden. Die Kinder der Stadt übertrumpfen sich am Strand gegenseitig mit waghalsigen Akrobatik-Kunststücken und der Reisende trinkt seinen Mokka, während die Sonne glutrot im Indischen Ozean versinkt.
Moloch oder Traumstadt? Das müssen Sie schon für sich selbst herausfinden…